Erklärung – VPIP

Der Begriff VPIP steht für " Voluntarily Put In Pot" (sich freiwillig an einem Pot beteiligt) und ist eine gängige Pokerstatistik. Die Statistik beschreibt, wie oft ein Spieler freiwillig Chips in den Pot investiert.

In diesem Artikel erhalten Sie Antworten auf die folgenden Fragen zu diesem Thema:

Der VPIP gibt grundsätzlich an, wie "tight" oder "loose" ein bestimmter Spieler ist. 

Die Möglichkeit, im Big Blind zu checken, wenn Sie mit einem Limp konfrontiert sind, wird nicht in Ihren VPIP-Wert dazugerechnet. 

Beispiel für den Begriff VPIP in einem Satz -> Es war schwer, Villain vor dem Flop Kredit zu geben, da sein VPIP so hoch war. 

Wie unterscheidet sich der VPIP in Live- und Online-Spielen?

Der VPIP ist im Allgemeinen eher für Online-Spieler als für Live-Spieler von Interesse. Online-Spieler haben oft eine automatische Möglichkeit, den VPIP ihrer Gegner zu ermitteln. 

Live-Spieler müssten die gleiche Berechnung manuell durchführen (was zu aufwändig ist).

  • Ein typischer Spieler in einem 6-Max-Online-Cash-Game hat einen VPIP zwischen 20 % und 25 %. 
  • Ein typischer Spieler in einem Full-Ring-Online-Cash-Game hat einen VPIP zwischen 15 % und 20 %.

Je höher der VPIP ist, desto "looser" ist ein Spieler und desto weniger sollten Sie ihm eine starke Hand zutrauen, wenn er sich an einem Pot beteiligt.

Live-Spieler haben im Durchschnitt einen höheren VPIP als Online Poker Spieler. Dies liegt an dem langsameren Spieltempo.

Für Live-Spieler ist es so gut wie unmöglich, den VPIP der anderen Spieler am Tisch zu verfolgen.

Aber sie sollten dennoch eine gute Vorstellung davon haben, welche Gegner tight und welche loose sind. 

Was ist der Unterschied zwischen "VPIP" und "PFR"?

Die Abkürzung PFR steht für "Preflop-Raiser". Damit wird gemessen, wie oft ein Spieler vor dem Flop erhöht, wenn er die Gelegenheit dazu hat. VPIP misst, wie oft sich ein Spieler vor dem Preflop an einem Pot beteiligt, sei es durch eine Bet, einen Raise oder Call.

Der PFR konzentriert sich nur auf die aggressiven Aktionen vor dem Flop. Ein Raise in der Preflop-Einsatzrunde zählt immer zum VPIP. Der VPIP eines Spielers muss also immer höher oder den gleichen Wert wie der PFR haben.

Was sagt Ihnen der Unterschied zwischen VPIP und PFR?

Nehmen wir zwei Beispiele – 

  1. Spieler 1 -> VPIP 25 PFR 20
  2. Spieler 2 -> VPIP 25 PFR 5

Beide Spieler spielen genau 25 % ihrer Hände vor dem Flop. Aber sie haben deutlich unterschiedliche Spielstile.

Spieler 1 ist aggressiv, wenn er sich am Pot beteiligt. Er tut dies, indem er die meiste Zeit mit einer Bet oder einem Raise einsteigt.

Spieler 2 ist passiv, wenn er sich an einem Pot beteiligt. Er geht in den meisten Fällen mit. Ein großer Unterschied zwischen VPIP und PFR deutet auf einen passiven Spieler hin.

Wie sollte man gegen Spieler mit einem niedrigen VPIP spielen?

Spieler mit einem niedrigen VPIP steigen nur mit außerordentlich starken Karten in den Pot ein. Sie sollten sie also mit Vorsicht behandeln. Erweisen Sie ihnen Respekt, wenn sie eine solche Hand repräsentieren.

Diese Zahl bedeutet auch, dass sie vor dem Flop häufig folden. Sie sollten versuchen, aggressiv zu open-raisen, wenn diese Spieler vor dem Flop hinter Ihnen agieren.

Aufgrund ihres niedrigen VPIPs können Sie Ihnen wiederholt die Blinds stehlen.

Wie sollten Sie gegen Spieler mit einem hohen VPIP spielen?

Spieler mit einem hohen VPIP beteiligen sich mit einer großen Preflop-Range am Pot. Im Allgemeinen sollten Sie darauf achten, dass Sie ihren Einsätzen sowohl vor als auch nach dem Flop weniger Respekt entgegenbringen. 

Ihre genaue Strategie hängt jedoch von den anderen Tendenzen des Gegners ab. Einige Gegner agieren beispielsweise Postflop deutlich tighter. In diesem Fall können Sie Ihnen häufiger den Pot stehlen, wenn Sie einen aggressiveren Ansatz verfolgen.

Andere Gegner spielen mit schwächeren Händen nach dem Flop weiter. Unter diesen Umständen können Sie mit Ihren starken Händen mehr Value generieren. 

VPIP in der Praxis

Die beiden wichtigsten Erkenntnisse sind die folgenden:

  1. VPIP steht für "Voluntarily Put In Pot". Der Wert sagt aus, mit wie viel Prozent der Hände sich ein Spieler vor dem Flop am Pot beteiligt.
  2. Sie sollten versuchen herauszufinden, welche Spieler am Tisch einen hohen/niedrigen VPIP haben und sich entsprechend anpassen.